Konturen, Kontraste - die Alpen

20.6.23

Text: Monika Modersitzki

Fotos: Fotografenteam Gratschnecke - Bettina Haas & Nicolas Sinanis, Gabriele Bach

blick in die ausstellung foto n sinanis

Mit den zwei passionierten Fotografen Bettina Haas & Nicolas Sinanis – zwei „Münchner Kindl“, wie sie sich auf ihrer Webseite www.gratschnecke.de selbst bezeichnen – fanden wir ein Fotografenteam, deren Fotografien uns besonders gut gefielen. Ein erstes persönliches Kennenlernen fand im Rahmen ihres Vortrags „Alpenüberquerung auf Umwegen“ im Juli 2022 in Gröbenzell statt. Es gab noch weitere Treffen, bei denen Bettina und Nicolas uns beim Nähen über die Schultern schauten und so entstanden auch die Making-of Fotos.

Bettina Haas und Nicolas Sinanis haben ihre Alpenüberquerung auf Umwegen zusammen mit zwei Freunden 2020 „durchgezogen“. Die Strecke Tegernsee – Sterzing gingen sie nicht komplett auf der Originalroute; sie nahmen Umwege in Kauf, um über nahegelegene Hütten zu wandern. Die Pandemie führte zu manchem ungeplanten Umweg. Wie sagt man so schön: Der Weg ist das Ziel. Und wie es der Name „Gratschnecke“, den die beiden Naturfotografen sich gegeben haben, schon andeutet: Man hat es ja nicht eilig. Wichtig allein sind die Motive, die einem vor die Linse kommen. Und davon gibt es in den Bergen reichlich. Alpine Landschaften, Menschen in ihren Trachten, Bergtiere und Pflanzen, eine gute Bergausrüstung - das alles gehört zu den Alpen und zu einer Alpenwanderung. Seit mehr als 10 Jahren sind Bettina Haas und Nicolas Sinanis zwischen den Allgäuer und Berchtesgadener Alpen regelmäßig unterwegs, um die unterschiedlichen Facetten ihrer bayerischen Heimat - der bayerischen Berge - zu zeigen.

Bergwandern – mit dem Finger auf der Landkarte – das ist nicht halb so schön, wie eine richtige Tour, von der man auf gut Bayerisch auch manchmal sagt: „Mei, des war a Hatscher.“ Auch für uns war diese Ausstellung mit ganz neuen Herausforderungen verbunden – eben „a Hatscher“. Mit der Pandemie verließen wir gezwungenermaßen den sicheren Pfad der Planung. Organisiert hatten wir einiges: unsere regelmäßigen Mittwochstreffs mussten als Zoom Meetings stattfinden, verschiedene Workshops in Gröbenzell, eine Nähwoche in Grainau mussten verschoben werden. Für unsere Vorsitzende Lisa war es die erste Ausstellung, die sie zu organisieren hatte. Jeder, der schon einmal eine Ausstellung organisiert hat, weiß um die Arbeit. Und nun auch noch die Pandemie: Einiges musste verschoben werden oder fiel aus. Wir arbeiteten unter erschwerten Bedingungen, unbequeme Hygienevorschriften mussten eingehalten werden. Diese Situation erhöhte den Zeitaufwand für diese Ausstellung enorm. Lisa hat durchgehalten und so können wir wieder auf eine tolle Ausstellung mit vielen zufriedenen Besuchern zurückblicken.

Letztendlich hatten sich alle mit der Situation arrangiert, digital sind wir auch „gewachsen“. Wir hatten aber bemerkt, dass unsere Treffen und das gemeinsame Nähen während der Workshops wichtiger sind als viele Zoom Meetings.

grainau22

Besonders die Baumstämme, die nach 15 Jahren erneut ausgestellt waren, begeisterten unsere Besucher. Auf der Bühne konnte man, ganz wie im Wald, zwischen den einzelnen Bäumen wandeln und ihre Machart erkunden.

blick in den wald 2 foto n sinanis

Unser Begleitprogramm zur Ausstellung kam gut an: Monika Modersitzki führte ukrainische Flüchtlinge durch die Ausstellung. Sie bedankten sich mit einem Eintrag in unser Gästebuch: Die Ausstellung ist sehr interessant, die Bilder sind sehr schön, die Farben sind bunt. Die Arbeit von den Künstlerinnen ist sehr groß, aufwendig. Vielen Dank!

alpenpanorama e gaude und h stofer

Weitere schöne und nachdenklich machende Fotos von Gletschern zeigte Bettina Haas in ihrem 15-minütigen Kurzvortrag „Blaues Eis - Wandern entlang bedrohter Riesen“.

Die Fotos wurden uns freundlicherweise vom Fotografenteam Gratschnecke zur Verfügung gestellt.

Einige von uns hatten mit ihren Quilts auf Themen wie Klimawandel, Massentourismus in den Alpen, Nachhaltigkeit hingewiesen und damit die Besucher zu einer Diskussion über die bedrohte Alpenwelt ermutigt.

Andere Quilts hingegen zeigten die Schönheit der Alpen. Als Vorlage dienten Bergfotografien von Miriam Mayer.

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Spannend war es für die Besucher, die Verbindung zwischen einem Foto und dem dazugehörigen Quilt zu finden. Überrascht waren die Besucher, dass die Fotos unseres Fotografenteams nicht allen Quilterinnen als Vorlage gedient hatten. So wurden Quilts nach Werken berühmter Künstler wie Andy Warhol, Ernst Ludwig Kirchner und Franz Marc gestaltet.

Wir danken den Besuchern der Ausstellung und allen, die uns bei unserer Ausstellung unterstützt haben.

Die Gröbenzeller Quiltgruppe

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Wer noch mehr lesen möchte, auf unserer Webseite sind weitere Beiträge zur Entstehung unserer Ausstellung: