15.11.2017

Text und Fotos: Gabriele Bach

Alle 2 oder 3 Jahre besuche ich das Europäische Patchworktreffen im Val d'Argent/Elsaß.

Jedes Mal wieder sieht man tolle Ausstellungen, trifft interessante Leute und bringt jede Menge Inspirationen und natürlich Fotos dazu mit nach Hause. Hier zeige ich eine kleine, nicht repräsentative Auswahl; es gab sehr viel mehr Interessantes zu sehen.

Schon seit sehr vielen Jahren habe ich das Buch „Kaleidoscopes and Quilts” von Paula Nadelstern und bewundere die Arbeiten darin. Jetzt konnte ich endlich ihre Werke in natura sehen. Es ist erstaunlich aus wie vielen kleinen Stoffstücken die schönen großen Kaleidoskope entstehen.

Gleich daneben zeigte Andrée Leblanc eine Retrospektive ihrer Arbeiten. Sie benutzt nur Log Cabin und Pineapple - Blöcke für ihre ungewöhnlichen Quilts und 3-D-Objekte. Es ist immer wieder überraschend zu sehen wie vielfältig der Block benutzt werden kann.

Stets faszinierend finde ich diese filigranen Durchbrucharbeiten, hier von Marie-Christine Hourdebaigt, Ester Bornemisza oder Lena Meszaros. Bei der Arbeit von Clementine Berlier bildet der Schatten ein zusätzliches spannendes Detail.

Auch die koreanischen Pojagis kommen erst richtig zur Wirkung, wenn der Hintergrund durchscheint. Wenn sie, wie hier auf traditionelle Art mit der Hand genäht wurden, ist es erstaunlich wie klein und dicht die Stiche sind. Mich hat es gewundert, daß dadurch an den Nähten der Stoff nicht so perforiert ist, daß er einfach bricht.

Klein und fein war die Ausstellung von Willy Doreleijers, mir hat die Mischung gefallen aus wenigen Farbflächen auf weißem Grund, vielen schwarzen Linien und der Struktur, die die Quiltlinien geben.

Jeans gelten heute als Einheitsuniform, so viel und oft werden sie getragen. Alte Jeans werden ebenso gerne und oft in Quilts verwendet. Aber die nur aus Jeans gestalteten Arbeiten und Räume von Ian Berry sind erstaunlich. Um einen räumlichen Eindruck zu bekommen, schichtet er viele Lagen Jeansstoff aufeinander. Konsequenterweise hat er dann auch ganze Räume nur aus Jeansschichten gestaltet. Leider fehlten zu den Arbeiten die Namensschildchen, so daß die Titel nicht bekannt sind.

Frisch und frech kommen die Arbeiten von Luke Haynes daher. Er arbeitet jeweils mit wenigstens einem anderen Künstler zusammen, u.a. anderem, um von diesem inspiriert zu werden und zu lernen. Während die meisten Künstler eine eigene „Handschrift” anstreben, sind seine Arbeiten sehr unterschiedlich.

Sehr gut gefallen hat mir die Einzelausstellung „What a Waste” von Mirjam Pet-Jacobs. Sie hat auf vielfältige Weise das Thema Umweltverschmutzung durch die Textilindustrie umgesetzt. Soviel Dreck die Herstellung von Textilien erzeugt, so schön sind sie. Auch Mirjams Ausstellung ist sehr schön anzuschauen, erst bei genaurem Hinsehen, fällt einem das ernste Thema auf.